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Der neue BERNER Heft 102
DER BERNER digital

Vorwort BERNER 102
Ein bunter Strauß!

von Karl Weinand

Einen bunten Strauß von Beiträgen bietet dieser BERNER seinen Lesern. Kleinere und größere Beiträge, welche ein breites Spektrum, sowohl an Wissen als auch an Interessengebieten den Lesern darbieten: Sage, Sagenhistorie und Historie sind vertreten, eingedenk, dass wir als Verein ‒ neben dem Schwerpunkt Thidrekssaga ‒ auch für Geschichte sind, und dass hiermit jener ‚Dreiklang‘ untrennbar miteinander verbunden ist (jedenfalls nach ‚unserem‘ Verständnis). So ‚verfolgen‘ uns beispielsweise die historischen Personen der Merowinger ‒ Die haarigen Herrscher der Franken ‒ auf die eine oder andere Weise: und damit beginnt unser Autor Bernt Herlitzius. Rolf Badenhausen greift ein aktuelles archäologisches Thema auf, den Fund eines goldenen Miniaturverschlusses, kleiner als eine 1-Cent-Münze, gefunden gewiss weitab von seinem Entstehungsort, nahe der Weser. Wer weis, wie es dorthin kam? Es folgt vom selben Autor ein Aufsatz über den Gotenkönig Theoderich d. Gr. und den Sagenkönig Dietrich von Bern, nämlich die Frage nach der Identität dieser beiden Figuren. Hierzu zitiert R. Badenhausen aus der Veröffentlichung des Germanistik-Professors Florian Kragl. Es scheint nun auch in der akademischen Forschung Bewegung in die ‚Sache‘ zu kommen. Während in ‚unseren Kreisen‘ in dieser Frage doch vielfältig ein geschichtstheoretischer Ansatz zum tragen kommt, ist es bei Kragl eher ein literaturhistorischer Ansatz. In meinem Beitrag gehe ich der Frage nach, ob ein gewisser Meister Biørn aus Norwegen deutsche Sagen dorthin verbracht hat. Ulrich Steffens beendet den dritten Teil seiner Darstellung des merowingerzeitlichen ‚Liber Historia Francorum‘, ein Geschichtswerk das manche Informationen bereithält, die es nur in diesem gibt, und von der Thematik und Zeitstellung her auch für uns Sagenforscher von Relevanz bzw. Interesse ist. Adam Furlaz berichtet über eine in Polen heimische Walther-Sage. Rolf Badenhausen wiederum stellt das neueste Werk von Jürgen Wächter vor (siehe hierzu auch die Anmerkung zum Schluss meines Beitrages S. 49). Beachtlich und nützlich ‒ weil notwendig und sinnvoll ‒ ist darin der Aufruf von Dr. J. Wächter, die unnützen und schädlichen Gegensätze zwischen laien- und akademischer Forschung zu überbrücken (dort S. 18 f, 122). Schließlich wird das Heft beendet durch den Leserbrief unseres aufmerksamen Lesers Reinhard Haase, der zur Deutung des Namens der Externsteine eine weitere hinzufügt. ‒ Wahrlich ein bunter Strauß von Beiträgen unserer ‚illustren‘ Autoren!
Können wir damit zufrieden sein? Doch wohl eher nicht! Was in diesem, oder welchen BERNER auch immer geschrieben steht, so widerspiegelt das zwar unser Wissen und unsere Interessen, aber doch nur in Ausschnitten. Das Potential ist diesbezüglich bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Und auch nicht nur für sich selbst, nicht nur für uns, sondern auch für die Nachwelt wird in diesen BERNER-Heften geschrieben und verfasst. Denn was im BERNER ‚Schwarz auf Weis‘ geschrieben steht, das ist auf Dauer dem ‚historischen Gedächtnis‘ übergeben und anvertraut. In meinen heimatkundlichen Studien übersetzte ich zuweilen historische Urkunden aus dem Mittelalter, so heißt in einer von diesen
»Ne gestarum rerum memoria processu temporis evanescat et pereat, discretorum virorum prudentia solet eam per litteras eternare«.
[»Damit nicht die Erinnerung der Geschichte (Geschehnisse) im Laufe der Zeiten entschwindet und erlöscht, pflegt die Klugheit besonnener Männer jenes durch die Schrift zu verewigen«.]
Seien also auch wir klug! Das möge für unsere Leser'innen Ansporn sein ‒ so noch nicht geschehen ‒ selbst zur Feder zugreifen und uns deren Wissen mitzuteilen, zum Nutzen aller! Denn was nutzt es, ‚im eigenen Saft zu kochen‘, wo das Gewonnene entschwindet wie der Dunst aus den Kochtöpfen. Nun genug mit den ‚heroischen Worten‘! Nur ein letztes noch, um es mit dem hl. Augustinus zu sagen:
»tolle lege« [»Nimm und lies !«] (Confessiones, VIII, 12, 29).
Aber nicht in Zerknirschung, sondern in froher Erwartung und in frohem Schaffensmut!
 
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DER BERNER Heft 102 (Mai 2025) : Die erste Seite mit Heftinhalt

  DER BERNER Heft 103 erscheint voraussichtlich im August 2025.

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